Fahrgastverband PRO BAHN sieht eigene Unterschriftensammlung im Lahn-Dill-Kreis und im Landkreis Limburg-Weilburg als überaus erfolgreich an

Dank an jahrelange Kooperation mit Vereinen wie Dietzhölztalbahn e.V.,

Bedauern über fehlende Kooperation mit lokalen Gliederungen von VCD und ADFC

Aufruf zur Teilnahme bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag in Wiesbaden

Als „echt gelungen“ bezeichnet der Fahrgastverband PRO BAHN seinen Beitrag zur Unterschriftensammlung für das aktuelle hessische Verkehrswende-Begehren im Lahn-Dill-Kreis. Man dankt dem Reaktivierungsinitiative „Dietzhölztalbahn e.V.“, mit welcher man auch in Sachen Verkehrswende-Kampagne sehr gut kooperiere. An den Bahnhöfen Wetzlar, Herborn und Dillenburg habe man an verschiedenen Tagen im Frühjahr und Sommer 2022 Sammlungsaktionen durchgeführt und dadurch mehrere hundert Unterschriften beisammen bekommen, so der Vorsitzende Thomas Kraft. Hautnah bekam man dabei die Probleme der Fahrgäste erzählt, welche sich auf der Schiene an Lahn und Dill völlig abgehängt fühlen. Die Fahrten in andere Teile Deutschlands dauere viel zu lange, Züge würden viel zu selten fahren, Anschlüsse klappten zum großen Teil überhaupt nicht. Aber auch von den Menschen abseits der Schienenwege gab es viele Botschaften. So hoffe man auf PRO BAHN, dass durch solch eine Kampagne endlich die miserablen Busverbindungen auf dem Land ein Ende hätten. Dass die Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil vielfach nur in die Kernorte direkt fahre und man von dort nochmal in die anderen Ortsteile umsteigen müsse, sei untragbar. PRO BAHN sieht dieses schlechte Beispiel im Lahn-Dill-Kreis und im Landkreis Limburg-Weilburg auch beispiellos in Hessen und den umliegenden Bundesländern.  An den Bahnhöfen von Limburg und Weilburg wurden ebenfalls Sammlungsaktionen durchgeführt.

Einen Strategiewechsel vollzog man zwischenzeitlich bei der Unterschriftensammlung seitens PRO BAHN. Nun stellten die Fahrgastvertreterinnen und -vertreter keinen festen Infostand mehr auf, sondern gingen als Einzelpersonen in Parks wie die Colchester-Anlage in Wetzlar, in den Straßenraum und sprachen die Menschen direkt an. Auch dies kann als Erfolg gewertet werden, so sind erneut mehrere hundert Unterschriften in den beiden Landkreisen beisammen gekommen.

An mehreren Stellen konnten die Bürgerinnen und Bürger unter Privatadressen auch Unterschriftenbögen abholen oder unterschriebene Bögen abgeben, so in Dietzhölztal, in Lahnau-Atzbach und in Solms. Koordiniert wurde die Aktion für die Region über den Sitz des PRO BAHN Regionalverbandes Mittelhessen in Lollar. Auch für die anderen mittelhessischen Landkreise wird in Lollar ein positives Fazit gezogen. Dass es im ländlichen Raum mit dem Sammeln von Unterschriften schlechter geklappt habe, wie in den Großstädten, so wie von anderen Vereinen artikuliert, könne man vom Fahrgastverband PRO BAHn so nicht bestätigen.

Mit Dietzhölztalbahn e.V. und anderen an der Kampagne beteiligten Vereinen arbeite man gut zusammen. Bedauerlich sei, dass es nicht dazu gekommen ist, mit der VCD-Kreisgruppe Lahn-Dill (Verkehrsclub Deutschland) und dem ADFC-Kreisverband Lahn-Dill (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) bei der Verkehrswende-Kampagne zusammenzuarbeiten. Eine Kooperation mit beiden Teilorganen dieser Verbände gestalte es sich seit langem speziell im Lahn-Dill-Kreis als sehr schwierig, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit anscheinend nicht vorhanden. Auf Landesebene und in anderen Landkreisen ist die Situation anders, so der Fahrgastverband PRO BAHN. Bei der Verkehrswende-Kampagne gebe es einen landesweiten Lenkungskreis, in welchen PRO BAHN auch aus der hiesigen Region direkt mit eingebunden ist. So sei auch die Abschlussveranstaltung am kommenden Sonntag in Wiesbaden gemeinschaftlich entwickelt worden.

Das 9-Euro-Ticket biete ja die preiswerte Möglichkeit, am 28.08. nach Wiesbaden zu fahren. Der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen organisiert hierzu eine gemeinsame Fahrt mit dem Zug, auch wenn dies aufgrund der Streckensperrungen der Main-Weser-Bahn zwischen Friedberg und Frankfurt sowie der Ländchesbahn zwischen Niedernhausen und Wiesbaden, sich aktuell als etwas schwierig gestaltet. Ab Friedberg besteht auch die Möglichkeit, mit dem Rad in einer gemeinsamen Tour zu starten, die Autobahn A 66 zwischen Frankfurt und Wiesbaden ist hierfür extra gesperrt.

Die erforderliche Zahl der Unterschriften wurde zwischenzeitlich erreicht, so dass nun die Unterschriften symbolisch an den Hess. Verkehrsminister Tarek Al-Wazir überreicht werden können. Dem weiteren Verfahren, in welches man sich seitens des Fahrgastverbandes PRO BAHN ebenfalls konstruktiv einbringen werde, sehe man nun gespannt entgegen, so dass es mit dem Volksentscheid im Rahmen der Landtagswahl im Herbst 2023 durchaus klappen dürfte.